Vom 22.März bis 28. April wird die Fotoausstellung „Istanbul Connection“ von Berliner und Istanbuler Fotograf*innen im Alan Kadıköy, dem modernen Kunst- und Kulturzentrum des Bezirksamt Kadıköy gezeigt.
Zur Eröffnung sprachen der Leiter der Kunst- und Kulturabteilung der Bezirksamts Kadıköy, Alişan Çapan, Christiane Zieger-Ayanoğlu und Özcan Ayanoğlu vom Städtepartnerschaftsvere in Kadıköy e.V. und die Kuratoren Klaus W. Eisenlohr und Levent Karaoğlu.
Das Bezirksamt Kadiköy berichtet auch in der Gazete Kadıköy über die Ausstellung.
Im Sommer 2022 besuchte eine Fotogruppe des Photocentrums Berlin zusammen mit einer Fotogruppe des Nazim Hikmet Kultur Zentrums Kadıköy verschiedene Stadtviertel Istanbuls. Sie besuchten Handwerker und Künstler in sogenannten „Han“, Werkstätten in früheren Markthallen im Stadtzentrum der europäischen Seite, und in Yeldeğirmeni, dem Stadtviertel Kadıköys, das sich im Umbruch befindet. Sie trafen Leute auf der Straße und besuchten Wohnvierteln mit Hochhäusern und Shopping Malls. Sie fotografierten Menschen, Innenräume und Straßen.
Die Bilder zeigen eine Vielzahl von Aspekten des urbanen Lebens. Sie spiegeln einerseits die traditionellen Handwerksbetriebe wider, die am Verschwinden sind und die es in Deutschland praktisch so nicht mehr gibt. Andererseits zeigen sie Künstler und Kunsthandwerker, die in den Umbruchphasen Möglichkeiten der Entfaltung und eine kreative Umgebung finden. Weiter werden der städtische Umraum der alten Stadtzentren dargestellt, als auch die modernen Wohnviertel und Einkaufszentren, die in Istanbul in erstaunlicher Größenordnung und Schnelligkeit wachsen und eine ganz neue Stadtwirklichkeit bedeuten.
Die Fotografien sind laut Klaus W. Eisenlohr, nicht Ergebnis eines längeren Kennenlernens, sondern jeweils Ausdruck einer kurzen Begegnung und eines Momentes des Vertrauens, zwischen Portraitierten und Fotograf. Zum Teil nur möglich durch Übersetzung, zum Teil nur durch Bruchstücke des Verstehens über Sprachbarrieren hinweg. Sie wären ohne Zusammenarbeit mit Levent Karaoglu und den Istanbuler Fotografen und dem gemeinsamen Projekt nicht entstanden. Nach Levent Karaoglu waren die Stadtansichten nicht nur für die Berliner ein Erlebnis. Den Fotografen/Fotografinnen aus Istanbul bot sich das gleiche, gemeinsame Arbeitsumfeld und eine ähnliche Erfahrung in der vielschichtigen und dynamischen Struktur der Bosporus Metropole.
Die Berliner und Istanbuler Fotografen/Fotografinnen, die aus unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichem Hintergrund kommen, teilen ein gemeinsames Anliegen. Ihnen ist gemeinsam, auf das Unbekannte im Alltäglichen zu blicken und es mit künstlerischem Anspruch aufzunehmen.
Seit 2012 führt Klaus W. Eisenlohr, Dozent am Photocentrum der Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg (VHS), zusammen mit dem Städtepartnerschaftsverein Kadıköy e.V. und Levent Karaoğlu, Lehrer des Fotoateliers des Nazim Hikmet Kulturzentrums(NHK), gemeinsame Fotoprojekte in Berlin und Istanbul durch. Die Zusammenarbeit ist Ausdruck einer lebendigen Partnerschaft.