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Erinnerungsort „Menschenlandschaft“

Erinnerungsort „Menschenlandschaft“

Am Schlesischen Tor, auf der Freifläche zwischen Schlesischer Straße und dem Kreuzberger Spreeufer führt der Skulpturenweg „ Menschenlandschaft“ beginnend mit den liegenden Bronzefiguren von Andreas Wegner, zu dem achteiligem Marmorensemble "Arbeitsmigration" von Mehmet Aksoy ,zu dem Skulpturenensemble „Puppenruhe„ von Luis Niebuhr unter der Hochbahnbrücke, zu den „ Spaziergehenden Frauen von Azade Köker ,zu den Bronzefiguren „Menschen in der Stadt“ von Andreas Frömberg, zu der Metallskulptur „ Raumlinie von Rudolf Valenta, schließlich zum Sitz-Ensemble von Leslie Robbins am Spreeufer. Eine Kunstline verbindet die Skulpturen über zwei Staßen.

Spaziergehende Frauen von Azade Köker

Entstanden ist der Skulpturenweg über ein Bildhauersymposiums anlässlich der 750 Jahrfeier von Berlin im Jahr 1987. Leitidee des Bildhauersymposiums war das Thema Einwanderung und Zusammenleben. Mit Kunst im öffentlichen Raum sollte ein Ort der Begegnung geschaffen werden und der dort lebenden Einwandererbevölkerung Bezugspunkte für ihre eigene Geschichte zu bietet. Die Skulpturen dokumentieren in ihrer Weise die Wege der Migration und machen sie damit sichtbar. Der Titel des Skulpturenwegs „Menschenlandschaft“ bezieht sich auf das Epos des türkischen Dichters Nâzım Hikmets ,„Memleketimden İnsan Manzaraları“. Es ersetzte den anfänglichen Arbeitstitel „Ausländer in Berlin“ aufgrund der ausgrenzenden Bewertung.

IMG 4692 Ansicht auf Skulpturenweg

Im März 2022 hatte der Städtepartnerschaftsverein in einer Stellungnahme auf den unhaltbaren Zustand des Skulpturenwegs aufmerksam gemacht und nach der Verantwortlichkeit für Kunst im öffentlichen Raum gefragt. Als Städtepartnerschaftsverein für den Istanbuler Partnerbezirk Kadıköy sehen wir uns selbst als Bestandteil der Migrationsgeschichte und fühlen uns daher in besonderer Weise verpflichtet beim Thema Erinnerungskultur das Wort zu ergreifen.

IMG 4701 Sitz-Ensemble von Leslie Robbins

Die Skulpturen sind über und über mit Graffiti besprüht und die Skulptur von Leslie Nielson am Spreeufer ist stark von Verfall betroffen. Nichts weist auf die Entstehungsgeschichte des Skulpturenweges hin. Einzig an der Skulpturengruppe „Menschen in der Stadt“ von Andreas Frömberg, ist sein Name in einer Bodenplatte angeführt.

Auf Initiative des Städtepartnerschaftsvereins Kadıköy e.V. beschloss die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg im September und Oktober 2024 den Skulpturenweg „Menschenlandschaft“ zwischen May-Ayim-Ufer, Oberbaumstraße und Schlesische Straße „je nach konkretem Bedarf an Reinigung, Instandsetzung oder Restaurierung in Absprachen mit den Künstlern und der Fachkommission für Kunst im öffentlichen Raum wieder in einen angemessenen Zustand zu bringen.“„Für die Reinigung, Instandsetzung und Vermittlung der Skulptur „Menschenlandschaft“ werden aus den Sondermitteln der BVV 20.000 € zur Verfügung gestellt. „

Wir freuen uns über Entscheidung und hoffen, dass damit ein Anfang gemacht wird dem Skulpturenweg wieder ein angemessenes Aussehen zu verhelfen.